Carola Schumann

Aktuelles - Kultur

Defibrillatoren in kommunalen Kultur- und Großveranstaltungszentren

Der Stadtrat möge beschließen:

Der Oberbürgermeister sowie die Mitglieder der Gesellschafterversammlung der MVGM GmbH als auch die des Betriebsausschusses Theater werden beauftragt, als wichtigen Beitrag zur Erhöhung von Sicherheit und Gesundheit sich für die Installation von Defibrillatoren (AED) in zunächst folgenden kommunalen Kultureinrichtungen mit besonders starkem Publikumsverkehr einzusetzen: Getec-Arena, MDCC-Arena, AMO-Kulturhaus, Johanniskirche, Opernhaus.

 Die Nutzung von Fördermitteln, insbesondere seitens der Werbepartner, ist zu prüfen.

Der Stadtrat ist über die Umsetzung dieser Maßnahme bis spätestens Mai 2018 zu informieren.

Begründung:

Sowohl die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger, die in den kommunalen Gebäuden aus unterschiedlichsten Gründen unterwegs sind, als auch die unserer städtischen Mitarbeiterinnen Mitarbeiter, die dort tagtäglich als Dienstleister/innen der Einwohner/innen arbeiten, muss uns zweifellos am Herzen liegen. Schnelle Hilfe auf dem aktuellen Stand der Technik sollte daher ein Standardkriterium sein. Insbesondere Notfälle, wie in jüngster Zeit auch in einigen der o.g. Gebäude geschehen, zwingen zum Handeln. Dies möchte dieser Antrag bewirken.

In 85 Prozent aller plötzlichen Herztode liegt anfangs ein sogenanntes Kammerflimmern vor. Ein Defibrillator kann diese elektrisch kreisende Erregung im Herzen durch gleichzeitige Stimulation von mindestens 70 Prozent aller Herzmuskelzellen unterbrechen. Dabei wird eine große Anzahl von Zellen gleichzeitig depolarisiert, was zur Folge hat, dass diese Zellen eine relativ lange Zeit (etwa 250 ms = Refraktärzeit der Zellen) nicht mehr erregbar sind. Der kreisenden Welle wird quasi der Weg abgeschnitten und das Herz befindet sich wieder in einem Zustand, in dem das natürliche Erregungsleitungssystem die Stimulation des Herzens wieder übernehmen kann. Entscheidend bei der Defibrillation ist der frühestmögliche Einsatz, da die durch das Kammerflimmern hervorgerufene Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff (Gehirnischämie) binnen kurzer Zeit zu massiven neurologischen Defiziten führen kann. 

Aus diesem Grund werden auch im öffentlichen Raum immer mehr automatisierte externe Defibrillatoren (AED) platziert. Es ist zu ergänzen, dass bei einem Kammerflimmern pro Minute die Überlebenschance des Patienten um 10 % sinkt. Daher muss und sollte der Einsatz eines Laiendefibrillators so früh wie möglich stattfinden.[1]

Carola Schumann                               Oliver Müller  

Stadträtin CDU/FDP/BfM                    Stadtrat  DIE LINKE/future!     


[1] Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Defibrillator.