Carola Schumann

Aktuelles - Meine Anträge

Interfraktioneller Antrag -Konzept zur Stadttaubenpopulation

A0232/21

Kurztitel

Erstellung eines Konzeptes zur tierschutzgerechten Regulierung der Stadttaubenpopulation

Der Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird gebeten, ein Konzept zur tierschutzgerechten Regulierung der Stadttaubenpopulation erstellen zu lassen und dem Stadtrat bis zum IIl. Quartal 2022 vorzulegen. Als eine Maßnahme des Konzeptes sollte die Errichtung mindestens eines Taubenhauses in der Landeshauptstadt Magdeburg geprüft werden.

Begründung:
In Städten wie Augsburg, Stuttgart, Erlangen und Berlin haben sich Konzepte zum Management von Taubenbeständen bereits als ein vernünftiges und effektives Mittel zu Regulierung und Reduzierung von Stadttauben zum Wohle von Mensch und Tier erwiesen. In betreuten Taubenhäusern können Stadttauben gezielt angesiedelt und direkt kontrolliert sowie bestandsreguliert werden. Umweltschonend, nachhaltig und tierschutzgerecht können Taubenpopulationen so langfristig reduziert und Gebäudeverschmutzungen minimiert werden, denn die Tauben halten sich nicht nur die ganze Nacht, sondern auch den Großteil des Tages im Schlag auf. 80 bis 90% des Kotes verbleiben so darin.

In der Stellungnahme S0193/21 der Stadtverwaltung wurde in dieser Sache auf die Einschätzung von Dr. Elisabeth Peus, Tierärztin der Taubenklinik in Essen verwiesen. In der Stellungnahme heißt es, dass Taubenhäuser, wenn überhaupt, nur im Rahmen eines umfangreichen und großflächig angelegten Konzepts vorstellbar sind. Entgegen dieser eher negativen Darstellung wurde uns von Dr. Peus mitgeteilt, dass Taubenhäuser sehr wohl hilfreich sein können, wenn sie Teil eines Gesamtkonzeptes sind. Magdeburg sollte daher den erfolgreichen Beispielen anderer Städte folgen und ein Konzept entwickeln, das die berechtigten Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, der Behörden und auch der artgemäßen Lebensbedürfnisse der Tauben berücksichtigt.

Das Centermanagement des Allee Centers hat mit Schreiben vom 04.05.2021 an die Stadt (Anlage 2 der Stellungnahme S0193/21) darauf hingewiesen, dass es im Kreuzungsbereich Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg eine sehr große Taubenpopulation gibt, die die Attraktivität der
Innenstadt beeinträchtigt. Zudem liegen Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern der Leiterstraße, Jakobstraße sowie im Bereich des neuen Verwaltungsgebäudes der SWM und des Alten Marktes vor. Die Bestrebungen der Taubenpopulation Einhalt zu gewähren wird von Seiten des Centermanagements durchaus begrüßt und eine kostenfreie Stellfläche für ein Taubenhaus auf dem Centerdach wurde bereits angeboten. Diese Bereitschaft sollte genutzt werden, um als eine der Maßnahmen des zu erstellenden Konzeptes ein Taubenhaus in der Magdeburger Innenstadt zu errichten.

Zur Umsetzung des Gesamtvorhabens sollte die Stadtverwaltung insgesamt eng mit politischen Vertreter*innen, Haus- und Grundstücksbesitzer*innen sowie örtlichen Natur- und Tierschutzorganisationen zusammenarbeiten. Das Ziel aller Maßnahmen des Konzepts sollte ein gesunder, stadtverträglicher Taubenbestand sein. Nach Auffassung der Bundesarbeitsgruppe (BAG) Stadttauben ist unter „stadtverträglich“ dabei eine Population zu verstehen, die maximal 1% der Einwohnerzahl der Kommune entspricht.


Carola Schumann Burkhard Moll
Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender
Fraktion FDP/Tierschutzpartei


Madeleine Linke Olaf Meister
Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender
Fraktion GRÜNE/future!


Roland Zander       Aila Fassl      Marcel Guderjahn
Fraktion Gartenpartei/Tierschutzallianz


Quellen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/05991.html
https://www.oedp.de/fileadmin/user_upload/01-instanzen/04205/Stadttaubenkonzept.pdf