Carola Schumann

Aktuelles - Meine Anträge

A0224/23 - Aufnahme der Beimssiedlung in das UNESCO-Welterbe

Der Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg möge beschließen:

Die Oberbürgermeisterin wird beauftragt, mit dem Land Sachsen-Anhalt Gespräche zu führen, um die Aufnahme der Hermann-Beims-Siedlung in die UNESCO Welterbestätten voranzutreiben.
Der Antrag wird in den Kulturausschuss überwiesen.

Begründung:

Die Grundidee der Welterbekonvention und der aus ihr resultierenden Welterbeliste ist es, Naturund Kulturerbestätten von außergewöhnlichem universellem Wert für die gesamte
Weltgemeinschaft für gegenwärtige und zukünftige Generationen zu bewahren. Die Vertragsstaaten sind aufgerufen, bedeutende Stätten zu benennen und in einem Nominierungsverfahren zu präsentieren. In Deutschland sind aufgrund der Kulturhoheit die Bundesländer und deren Denkmalbehörden für alle Angelegenheiten von bedeutenden Stätten zuständig; und damit auch für das Nominierungsverfahren eines materiellen Erbes für die Aufnahme in die Welterbeliste. Die Kultusministerkonferenz führt dann die aus den Bundesländern kommenden Vorschläge für Kultur- und Naturerbestätten zu einer einheitlichen deutschen Vorschlagsliste zusammen.
Mit der Hermann-Beims-Siedlung verfügt Magdeburg seit den 1920er Jahren über eine repräsentative Siedlung, die in ihrer Art einzigartig ist und als innovative Antwort auf die Wohnungsfrage in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts gewertet werden kann. Die Hermann-Beims-Siedlung (kurz: Beimssiedlung) wurde in den Jahren 1924 bis 1932 auf Grundlage des von Bruno Taut erarbeiteten Generalsiedlungsplan der Stadt Magdeburg errichtet.
Sie gilt als erste und größte Großsiedlung Magdeburgs der 1920er Jahre. Ziel war die Bereitstellung von sozialem Wohnraum, der gesundes und preisgünstiges Wohnen ermöglicht. Architektonisch ruhige, übersichtliche und in sich abgeschlossenen Straßenräume mit einzelnen versetzen Bauten lockern die fast ausschließlich parallel zueinander errichteten Wohngebäude auf und machen die Siedlung einzigartig. Im 2. Weltkrieg wurde die Siedlung weitestgehend verschont und beschädigte Gebäude originalgetreu wiederaufgebaut. 1980 wurde die Siedlung als Denkmal des Städtebaus unter Schutz gestellt.
In Magdeburg ist die Hermann-Beims-Siedlung in Ihrer Verbindung von modernem Design der 1920er Jahre sowie den technischen und ästhetischen Innovationen ein außergewöhnliches Beispiel für einen neuen städtebaulichen und architektonischen Typus und verdient die Aufnahme in die Liste der UNESCO Welterbestätten um für gegenwärtige und zukünftige Generationen
bewahrt zu bleiben/werden.