Carola Schumann: Biogasablage hat in Ottersleben keinen Platz
Als völlig deplatziert bezeichnet Carola Schumann, FDP-Stadträtin das Vorhaben der Stadtverwaltung westlich von Ottersleben eine Biogasanlage zu errichten. Die Erfahrung aus anderen Orten zeige, dass selbst dann, wenn die Abstände zur Wohnbebauung den rechtlichen Vorgaben entsprechen und die Anlagen auf modernstem Stand sind, eine Geruchsbelästigung nicht auszuschließen sei.
Die Anwohner etwa in Hayen leiden seit Jahren unter Lärm und Geruch. Auch wer auf der B1 in Richtung Irxleben unterwegs ist, kann bestätigen, dass es in Höhe Biogasanlage immer wieder höchst unangenehm riecht.
Durch den oft herrschenden Westwind würde es vor allem in den Wohnsiedlungen „Auf den Höhen“, „Am Birnengarten“ und „Am Sonnenanger“ zu erheblicher Geruchsbelästigung kommen.
Zudem würde es trotz der derzeitigen Zusicherung, keine Abfälle aus dem Umland aufzunehmen, zu einer zusätzlichen Verkehrsbelastung der Ortslage Ottersleben kommen. „Es fahren schon jetzt viele LKW nicht über die Ortsumgehung, sondern wählen den kürzeren Weg über Ottersleben,“ so Schumann.
Hintergrund: Die Stadtverwaltung überarbeitet derzeit das Abfallwirtschaftskonzept. In dem nun vorliegenden Entwurf spricht sie sich für die Erweiterung der Deponie Hängelsberge. Gleichzeitig wird an diesem Standort der Bau einer Bioabfallvergärungsanlage vorgeschlagen. Die Investitionskosten werden mit ca. 8,23 Mio. EUR angegeben. Geplant ist derzeit, rund 10 000 Tonnen Bioabfälle pro Jahr aus den Biotonnen der Haushalte sowie etwa 5000 Tonnen Grünabfälle der Wertstoffhöfe zu vergären. Anlieferungen aus dem Umland sein nicht geplant.
Da die gesamten Betriebsflächen am Standort Hängelsberge planfestgestellt sind, ist eine Änderung des Planfeststellungsbeschlusses der Deponie und die Herausnahme der betroffenen Flächen notwendig. Darüber entscheidet jedoch letztendlich der Stadtrat.