Carola Schumann

Aktuelles - Standpunkte

Stellungnahme zur Drucksache 0509/15

Ich kann und werde der vorliegenden Drucksache nicht zustimmen.

Es ist für Sie nicht neu, dass wir für die Abschaffung der Schuleinzugsbereiche sind. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich keiner wie auch immer gearteten
Verschiebung der Schuleinzugsgebiete zustimmen werde.

Schon zu tiefsten DDR- Zeiten war dies das einzige Instrument, um die
Schülerzahlen für bestimmte Schulen sicher zu stellen. Bis jetzt hat man keine
andere Lösung für dieses Problem. Und das, obwohl wir schon einmal viel weiter
waren.

In einem gemeinsamen Kompromiss hatten Stadträte aller Fraktionen und die Verwaltung, die sogenannten Cluster geschaffen. Mit diesen großen wenigen Einzugsbereichen hätten die Eltern die Möglichkeit zwischen mehreren Schulen auszuwählen.

Warum fragt man nicht einmal die Eltern und Schulleiter? Der Model“versuch“
Stadtfeld West war doch ein Erfolg. Nun wurde alles auf 0 zurückgefahren.

Ich bin nicht blauäugig und weiß, dass ich hier und heute keine Mehrheit für große
Schuleinzugsbereiche, geschweige denn für die Abschaffung der Schuleinzugsbereiche bekommen werde./würde.
Dennoch bin ich davon überzeugt, dass viele Eltern diese Clusterlösung begrüßen
würden. Und es würde zu keinem Chaos führen, wie man ja auch damals befürchtet
hatte. Fakt ist, dass dem vielgepriesenen Elternwillen mit der Abschaffung der Schuleinzugsbereiche in besonderem Maße Rechnung getragen würde.

Aber ich werde jetzt nicht noch einmal alle Argumente aufzählen, welche für die
Öffnungsbereiche sprechen. Es ist für mich auch kein Argument, dass es Eltern gab, die gegen die Öffnung Protest angemeldet hatten.

Vielleicht sollte man einmal bedenken, wie viele aller betroffenen Eltern das
waren. Ich habe das Gefühl, dass einmal mehr eine Minderheit ausschlaggebend
für bestimmte Entscheidungen war. Mich haben jedenfalls schon Eltern
angesprochen, die die Rückkehr zu den Schuleinzugsbereichen ausdrücklich bedauern.

Was mich an der heutigen Drucksache am meisten ärgert: Wieder kommt die
Verwaltung 5 Minuten vor der Angst mit einer Drucksache. Wohl wissend und nach
meiner Wahrnehmung auch darauf spekulierend, dass den Stadträten aufgrund des
Zeitmangels eigentlich gar nichts anderes übrig bleibt, als zuzustimmen. Und
das das, obwohl das Problem, gerade die Grundschule Ottersleben betreffend,
schon lange bekannt ist. Nicht zuletzt durch die Einsprüche der Eltern der
Schüler dieser Schule ist damals die Stadtratsentscheidung zurückgenommen
worden. Es war also Zeit genug, eine auch mit den einzelnen Gremien und
Betroffenen abgesprochene, Drucksache vorzubereiten.