Carola Schumann

Aktuelles - Standpunkte

Das geänderte Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Hunden seit 1.3.16

Bestehen Bestrebungen, das bestehende Landeshundegesetz in Sachsen-Anhalt zu evaluieren und die Rasseliste zugunsten der Einführung einer Sachkunde (Hundeführerschein) für ALLE Hundehalter abzuschaffen?

Eine Evaluation hat erst kürzlich stattgefunden. Dazu gab es im Vorfeld beispielsweise in Magdeburg mehrere Gesprächsrunden von Kommunalpolitikern, Verwaltungsmitarbeitern, den Tierschutzvereinen, Landtagsabgeordneten und Ordnungskräften. Daran habe auch ich als FDP Stadträte aktiv teilgenommen. Eine dieser Veranstaltungen habe ich gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Dr. Klaus Kutschmann sogar initiiert. Hier wurde auch die sogenannte Rasseliste und ihre Auswirkungen ausführlich diskutiert.
Eine erneute Evaluierung ist somit aus unserer Sicht nicht notwendig.

Nun konkret zur Frage der „Rasseliste“. Wir Liberale lehnen die Rasseliste ab, denn
die Gefährlichkeit eines Hundes wird nach unserer Auffassung nicht durch seine
Rasse, sondern durch seine Erziehung bzw. Nichterziehung durch den Hundehalter
definiert. Gerade die sog. Kampfhund sind oftmals sehr liebevoll im Umgang mit
„ihren“ Menschen. Es sind echte Familienhunde.

Wir Liberale wissen um die Bedeutung von Haustieren für die Menschen. Vor allem für
ältere und kontaktarme Bürger sind Tiere unentbehrlich und die besten, manchmal
auch die einzigen, Freunde. Trotzdem sind wir der Auffassung, dass man zum Halten eines Hundes auch in der Lage sein sollte. Auch ältere Mitbürger und Kinder, welche mit einem Schäferhund unterwegs sind, sollte diesen „beherrschen“. Meist herrscht zu bei den Hundehaltern zu wenig Sachkenntnis. Hundebesitzer sollten befähigt werden, ihren Hund möglichst artgerecht zu halten und bei Auffälligkeiten und Problemen richtig zu reagieren. Ein sogenannter Hundeführerschein wäre nach unserer Auffassung hier das richtige Instrument.

Wir wissen aber auch um die Probleme, welche es bei der Durchführung geben wird.
Deshalb müssen Fachleute über die Art der Durchführung, darüber welches Wissen,
welche Kenntnisse u.Ä. der Hundehalter verfügen und wie sowie durch wen die
Erteilung des Hundeführerscheines erfolgen sollte, beraten.

Wir Liberale stehen zur Eigenverantwortung. Wenn aber Dritte dabei beeinträchtigt oder zu
Schaden kommen, müssen wir diese durch Regeln und Gesetze schützen. Ein Wesenstest bei auffällig gewordenen Hunden ist für uns deshalb unabdingbar.

Fazit: Wir Liberale lehnen die Rasseliste ab. Das Zuchtverbot für einige Rassen ist für uns Liberale reine Willkür und entbehrt jeglicher Grundlage. Zumal die Rasse nach dem "äußeren Erscheinungsbild" bestimmt werden soll. Hier wird auf Kosten der Hunde eine scheinbare Sicherheit vorgegaukelt. Der Hundeführerschein wäre hier eindeutig die bessere Lösung.