In diesem Jahr war mein persönlicher Höhepunkt die Geburt meines zweiten Enkelkindes Florian und seine Taufe. Jeder, der selbst Oma oder Opa ist, weiß was für ein Glück es ist, solch ein kleines neues Leben in seinem Arm zu halten. Nichts, aber auch nichts ist schöner. Oma sein ist wirklich das Allertollste überhaupt. Das weiß ich, seitdem mein Enkel Jonas auf der Welt ist. Er ist mein Sonnenschein.
Aber auch die kleinen Dinge, wie unser Urlaub am Bodensee mit dem Besuch von Verdis "Rigoletto" in Bregenz bei strömendem Regen, die Tage in unserem Lieblingsferienort in Zingst, der runde Geburtstag meiner Tochter Andrea, die Abschlussfeier meiner 4. und viele andere schöne Erlebnisse werden mir in Erinnerung bleiben.
Im August habe ich dann zum letzten Mal in meiner über 40 jährigen beruflichen Tätigkeit eine 1. Klasse übernommen. Die Einschulung war, auch unter Coronabedingungen, deshalb für mich etwas sehr Besonderes. (Übrigens habe ich wieder tolle Kinder und sehr nette, engagierte Eltern.)
Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war für mich die Wahl zur Co. Vorsitzenden der Fraktion FDP/ Tierschutzpartei im Magdeburger Stadtrat.
Jetzt führen Burkhard Moll und ich die Fraktion gemeinsam. Die Zusammenarbeit mit ihm und den anderen Fraktionsmitgliedern, sowie den Mitarbeitern der Geschäftsstelle macht wirklich viel Spaß.
In meiner neuen Funktion habe ich dann für unsere Fraktion auch Anfang Dezember meine erste Haushaltsrede gehalten. Diese können Sie sich im Ratsinformationssystem der Stadt Magdeburg oder auch hier auf meiner Homepage (in Auszügen) noch einmal ansehen.
Bisher habe ich mich noch nicht zu den Ergebnissen der Landtagswahl und der Bundestagswahl geäußert. Das möchte ich jetzt in diesem Jahresrückblick nachholen. Natürlich war ich, wie jedes andere im Wahlkampf aktive FDP- Mitglied überaus erfreut über die erzielten Ergebnisse. Ganz besonders glücklich und stolz sind wir auf den Wiedereinzug in den Landtag und die Übernahme von Regierungsverantwortung. Gemeinsam mit der CDU und der SPD bilden wir die Regierung, die sogenannte Deutschlandkoalition. Mit Dr. Lydia Hüskens haben wir erstmals in der Geschichte unseres Landes eine Ministerin für Digitales und Infrastruktur. Ich wünsche ihr in dieser Funktion viel Glück, vor allem aber Erfolg und gute Entscheidungen für unser Bundesland. Aber auch allen anderen gewählten Abgeordneten gratuliere ich zum Einzug in den Landtag und wünsche ihnen viel Freude in ihren neuen Funktionen, kluge Entscheidungen sowie Erfolg und gutes Gelingen in ihren neuen Aufgabenbereichen.
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie die Beteiligung der FDP an der jetzigen Bundesregierung finden soll. Zunächst einmal habe ich mich natürlich sehr gefreut darüber, dass wir als Liberale solchen Zuspruch für unsere Zielen in der Bevölkerung erhalten haben. Auch bei den Bürgerinnen und Bürgern war also der Wunsch nach einem Politikwechsel im Bund gewachsen. Doch wie sollte dieser aussehen?
Ja, auch ich habe gesagt, dass ein nochmaliges Ausschlagen der Regierungsbeteiligung der FDP unmöglich, ja sogar tödlich für unsere Partei sein kann. Bis auf unbestimmte Zeit hätten wir als Hasenfüße, die keine Verantwortung übernehmen wollen und sich Wegducken, wenn es ernst wird, dagestanden. Aus diesem Grunde war auch ich für die Aufnahme von Sondierungsgesprächen und stand der Koalition mit der SPD und den Grünen positiv gegenüber. Nun mit etwas Abstand und nachdem auch die sogenannten Posten, sprich Minister und Staatssekretäre feststehen, sehe ich das Ganze mehr als skeptisch. Auch wenn viele der Meinung sind, die FDP hätte sich mit ihren Positionen gegenüber den anderen Koalitionspartnern übermäßig durchgesetzt, so sehe ich das anders. Wenn ich mir beispielsweise anschaue, dass sich unser Bundesvorsitzender Christian Lindner gegen Robert Habeck als Finanzminister durchgesetzt hat und dafür Annalena Baerbock nun Außenministerin geworden ist, frage ich mich, ob es das wirklich wert ist? Ich halte, mit Verlaub, Frau Baerbock auf diesem Posten für ungeeignet. Hoffentlich kann wenigstens die liberale Bildungsministerin Fr. Stark-Watzinger das Bildungswesen reformieren und Zeichen setzen.
Nun zum Thema Impfpflicht. Wie in der gesamten Bevölkerung ist es auch bei uns Liberalen so, dass es zur Impfung und ganz besonders zur Impfpflicht unterschiedliche Meinungen gibt. Die Aussage, dass eine Impfpflicht kein Impfzwang bedeutet, halte ich in diesem Fall für Augenwischerei. Ich persönlich bin gegen eine Impfpflicht. Ja, ich bin geimpft und zwar freiwillig. Dafür hatte ich meine Gründe. Genauso haben diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, ihre Gründe für die Ablehnung. Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich eine Impfpflicht für wenig zielführend, für ungeeignet, für nicht notwendig. Als Liberale stehen wir für die Freiheit. Dazu gehört für mich auch die Freiheit der eigenen Entscheidung, und zwar so lange, wie sie niemandem anderen schadet. Deshalb, ob sich jemand impfen lässt oder nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Wer in dieser Pandemie mit welchen Maßnahmen richtig lag, wer also letztendlich Recht hat, wird sich, wie immer, erst in der Zukunft zeigen. Wenn wir später auf die heutige Zeit zurückblicken, dann werden wir uns sicher auch fragen müssen, wie es dazu kommen konnte, dass die Gesellschaft derart gespalten wurde. Denn, anders als unser Bundeskanzler Scholz, bin ich der Meinung, dass unsere Gesellschaft gespalten ist. Das Problem ist, dass es nur noch Schwarz oder Weiß gibt und kein Grau. Und schon gar keine Farbe. Wo ist der Optimismus? Wo ist die Freude hin?
Nutzen wir die Zeit vor Weihnachten und zwischen den Jahren, um einmal zur Ruhe, zur Besinnung zu kommen und uns an all das zu erfreuen, was unser Leben lebenswert macht, was uns glücklich macht. Wir müssen aufhören, immer nur das Negative zu sehen und das Haar in der Suppe zu suchen. Genießen wir die Zeit mit unserer Familien!
Lassen Sie uns optimistisch in das neue Jahr gehen!
Ich bin von Natur aus ein optimistischer Mensch. Auch wenn ich derzeit nachdenklicher und gesundheitlich etwas angeschlagen bin, so bin ich doch fest davon überzeugt, dass das nächste Jahr wieder viele Überraschungen für uns bereithält, und zwar positive.
In Magdeburg steht im nächsten Jahr wieder eine Wahl an. Unser langjähriger Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper geht in den wohlverdienten Ruhestand. Nun wird eine Nachfolgerin/ ein Nachfolger gesucht. Verschiedene Kandidaten unterschiedlicher Parteien haben ihren Hut in den Ring geworfen. Wir als FDP und ich persönlich unterstütze ausdrücklich die Kandidatur der parteilosen Kandidatin Simone Borris. Magdeburg hat die einmalige Chance, als Stadtoberhaupt eine Frau zu bekommen, die als Magdeburgerin die Stadt mit ihrem unverwechselbaren Charme kennt und liebt. Sie lebt und arbeitet hier. Simone Borris ist bürgernah und hat, nicht nur als Beigeordnete für Soziales, immer ein offenes Ohr für die Belange der Bürgerinnen und Bürger. Simone Borris hat konkrete Vorstellungen, wie und wohin sich Magdeburg entwickeln könnte und das Herz am rechten Fleck. Sie ist Bürgermeisterin, kennt sich in den Verwaltungsstrukturen aus und weiß daher, wo und wie man vieles innerhalb der Verwaltung effizienter gestalten könnte.
Liebe Bürgerinnen und Bürger Magdeburgs, bitte gehen Sie wählen, wählen Sie nicht nach Parteizugehörigkeit, sondern nach Eignung.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns ein wunderschönes, besinnliches Weihnachtsfest und einen „Guten Rutsch“ in ein gutes, gesundes spannendes, erfolgreiches, glückliches Jahr 2022.
Herzlichst Ihre Carola Schumann
Foto mit Falk Pitschk, Alexander Meißner und Fabian Horn